Die Schmuck-Sammlung
der Danner-Stiftung umfasst bisher 521 international hervorragende
Werke der Schmuckkunst nach 1945. Einen Schwerpunkt bilden dabei vor
allem jene Stilströmungen seit 1960, die zu einem neuen,
freieren Verständnis von Schmuck beigetragen haben. Nicht mehr
allein das edle Material zählt, sondern vor allem auch die
schöpferische Idee und Eigenständigkeit der Arbeit
– der Gold- und Silberschmied als Handwerker und
Künstler in einer Person.
Der
Entschluss der
Stiftung, diese umfangreiche Sammlung aufzubauen, hat viele
Gründe und liegt doch nahe. Die Schmuckkunst nimmt im
Kunsthandwerk in Bayern traditionell eine beherrschende Position ein.
München und Nürnberg haben sich im Laufe des
20. Jahrhunderts zu
bedeutenden Zentren entwickelt, die zahlreiche Gold- und Silberschmiede
anziehen und von denen umgekehrt einflussreiche Anregungen weltweit
ausstrahlen. Die beiden Akademien der bildenden Künste in
München und Nürnberg haben daran einen wesentlichen
Anteil. Schmuckkunst ist heute ein internationales Phänomen
und die entscheidenden Impulse passieren in regem Austausch und Dialog
über Kontinente hinweg.
Die
Schmuck-Sammlung der
Danner-Stiftung greift
sowohl die Ideen der großen Klassiker wie auch die der
avantgardistischen Tendenzen auf und spiegelt auf höchstem
Niveau
das facettenreiche Spektrum der zeitgenössischen Schmuckkunst.
Vorschläge für den Ankauf von Schmuckobjekten werden
von
einer fachkundigen, international besetzten Jury unterbreitet. Seit
1999 wird die Schmuck-Sammlung von der Neuen Sammlung – The
Design
Museum / Pinakothek der Moderne in
München betreut, der die Schmuck-Sammlung als Dauerleihgabe
anvertraut wurde. In der Pinakothek
der Moderne ist diese Sammlung, die
kontinuierlich
weiter ausgebaut wird, in ständiger Ausstellung in einem
eigenen
von der Danner-Stiftung gesponserten Raum – der so genannten
Danner-Rotunde
– seit 6. März 2004 zu sehen.
Die
erste
Ausstellungskonzeption stammte von den Kuratoren Professor Hermann
Jünger und Professor Otto Künzli. 2010 konnte Karl
Fritsch
für eine Neueinrichtung gewonnen werden, die deutlich andere
Akzente setzte als die Vorgänger. Die Ausstellung,
die
im Frühjahr 2014 erstmals präsentiert wurde, hat
Professor
Otto Künzli kuratiert und sich dabei wieder der
ursprünglichen Konzeption von 2004 angenähert.
Im Jubiläumsjahr der Danner-Stiftung 2020 wurde die Danner-Rotunde zum
dritten Mal neukuratiert und zugleich das Lichtkonzept modernisiert und
erneuert. Mikiko Minewaki, Dozentin am Hiko Mizuno College in Tokio,
Professor Hans Stofer, Leiter der Schmuckklasse an der Burg
Giebichenstein in Halle, und der Münchner
Schmuckkünstler Alexander Blank haben sich der
Neuinterpretation der Danner-Rotunde gewidmet. Seit 19. Mai
2020 zeigt
diese neue Präsentation – unter dem Motto
„Radar
Beebs“ – in überraschenden Paarungen und
Gruppierungen 243 Schmuckstücke aus den Sammlungen der Neuen
Sammlung – The Design Museum und der Danner-Stiftung.
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Die
Schmuck-Sammlung umfasst Objekte von folgenden Schmuckkünstlern.