Der Danner-Preis
Landeswettbewerb für das
Kunsthandwerk in Bayern
1984 wurde zum ersten Mal der Danner-Preis ausgeschrieben,
der seither im dreijährigen Turnus vergeben wird. Damit war
eine neue Förderungseinrichtung geschaffen, die inzwischen
überregionale Bedeutung genießt. Diese Prämierung – offen
für alle Bereiche des Kunsthandwerks hat zum Ziel, einen Ansporn
zu bieten zur Steigerung, Innovation und Fortentwicklung eines
reichen kunsthandwerklichen Erbes. Besonders der Nachwuchs
ist angesprochen. Darüber hinaus gelingt es dem Wettbewerb
– verbunden mit Ausstellung und Katalog –, eine breitere Öffentlichkeit
zu gewinnen und diese für Formqualitäten zu sensibilisieren.
Die Auswahl der eingesandten
Arbeiten erfolgt in mehreren Phasen. Eine sachkundige internationale
Jury sichtet zunächst Diapositive und entscheidet
über eine Teilnahme am Objektdurchgang. Erst dann trifft sie
eine abschließende Auswahl, aus der dann wiederum die Preisträger
und Aussteller hervorgehen. Anfangs wandte man sich vor allem an bayerische
Kunsthandwerker mit abgeschlossener Berufsausbildung. Heute
können sich alle hauptberuflich in ihrem Genre tätigen Gestalter
beteiligen. Bedingung ist nach wie vor die deutsche Staatsangehörigkeit
und Wohnsitz oder Werkstatt während der letzten fünf Jahre
in Bayern. Die vorgeschlagenen Arbeiten sollten in jüngster
Zeit (nicht älter als zwei Jahre) entstanden sein. Der Hauptpreis
wird ergänzt durch mehrere Ehrenpreise.
Insgesamt hat sich herauskristallisiert, daß der Nachwuchs
neue Wege sucht und – die herkömmliche Vorstellung einer Verschmelzung
von Form und Funktion in Frage stellend – zu einer völlig
anderen gestalterischen Sprache gelangt. Die Grenzen zwischen
angewandter und freier Kunst sind zunehmend durchlässiger
geworden. Die jungen Kunsthandwerker interessiert die klassische
Trennung gar nicht mehr so sehr, sie öffnen sich vielmehr
für alle schöpferischen Bereiche und lassen deren Impulse
in ihre Werke einfließen. Weiterhin werden als Regulativ,
als Mittel der Lenkung und Orientierung, vor allem die Schulen
und Akademien eine entscheidende Rolle spielen. Ihr Anteil
an der Entwicklung dieser aktuellen Strömungen ist sicherlich
nicht zu unterschätzen. Gerade der Danner-Preis ist dazu gedacht,
charakteristische und wichtige Tendenzen herauszufiltern und
hervorzuheben. Es kommt daher der Jury vor allem darauf an,
hohe international gültige Maßstäbe zu setzen. Nur so hat
das Kunsthandwerk in Bayern eine Chance, dem internationalen
Wettbewerb standzuhalten - gleichzeitig eine Garantie für
seinen Fortbestand. Der Danner-Preis ist und bleibt einer
der ganz wenigen hohen Auszeichnungen für Kunsthandwerk.
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