Der Danner-Preis 2008
Die Ausstellungseröffnung und Preisverleihung Danner-Preis 2008 fand
in diesem Jahr im
H2 - Zentrum für
Gegenwartskunst im Glaspalast in Augsburg statt.
Das im Mai 2006 eröffnete städtische Museum beherbergte ursprünglich
eine Baumwollspinnerei und wurde unmittelbar nach seiner Fertigstellung im Jahr 1910
in dieser Funktion seiner Bestimmung übergeben. Er gilt als erster Stahlskelett-Großbau
Deutschlands. Erst im Jahre 1988 wurde die Produktion mit dem Konkurs der sie betreibenden
Firma eingestellt. Das nun hier eingezogene H2 - Zentrum für Gegenwartskunst ist
Museum, Wechselausstellungshalle und Experimentiergehäuse zugleich. Der transdisziplinären
Vernetzung der Künste kommt in den Überlegungen des Ausstellungsbetriebes besondere
Bedeutung zu. Insofern hat sich mit der Präsentation des Danner-Preises 2008 eine
besonders glückliche Konstellation entfalten können. Zum einen, weil mit dieser
hochkarätigen Ausstellung zum ersten Mal dem Feld der angewandten Kunst breiter Raum
eingeräumt werden konnte. Zum anderen, weil die gewählte Ausstellungsform den
direkten Dialog von Design und Kunst, von "funktionsbedingter" und
funktionsunabhängiger, freier Kunst im Kontext ermöglicht.
Das Interesse der Kunsthandwerker/innen an dem Danner-Preis-Wettbewerb war auch in diesem
Jahr wieder unverändert groß. Im Laufe seiner 24-jährigen Geschichte hat
dieser Preis nichts von seiner Attraktivität und Bedeutung eingebüßt.
An dem Danner-Preis-Wettbewerb 2008 haben sich 220 Kunsthandwerker/innen beteiligt.
Das sind etwas weniger Bewerber als beim letzten Wettbewerb 2005 (236).
Die Jury hat 18 % der Bewerberinnen und Bewerber für die Prämierung
und Ausstellung ausgewählt. Dies zeigt das hohe qualitative Niveau der eingereichten
Arbeiten.
Am stärksten vertreten waren wieder die Schmuckkünstler mit 62 Bewerbern,
von denen 11 für die Ausstellung ausgewählt wurden. Die Keramiker stellten
42 Bewerber, davon 9 Aussteller, gefolgt von den Kunsthandwerkern der Sparten
Gerät (21 Bewerber, 7 Aussteller) und Holz (16 Bewerber, 3 Aussteller).
Das Gewerk Textil war mit 16 Bewerbern (5 Aussteller), Glas mit 13 Bewerbern
(1 Aussteller), Metall und Papier jeweils mit 6 Bewerbern (1 Aussteller)
vertreten.
Der Jury gehörten an:
- Dr. Gert Bruckner
Danner-Stiftung
- Dr. Thomas Elsen
H2 - Zentrum für Gegenwartskunst
- Prof. Dr. Michael Erlhoff
Design-Berater, Autor
- Kadri Mälk
Academy of Arts, Tallinn/Estland
- Karl Rothmüller
Danner-Stiftung
- Rudolf Strasser
Vorstand des Fördervereins der
Keramikfachschule Landshut
- Dr. Christof Trepesch
Kunstsammlungen und Museen Augsburg
- Dr. Ignazio Vok
Architekt, Italien
- Ruudt Peters
musste seine Teilnahme an der Jury kurzfristig absagen
in der Kürze der Zeit wurde leider kein Ersatz gefunden
Danner-Stiftung
Geschäftsführender Vorsitzender der Danner-Stiftung Dr. Gert Bruckner, München
Projektleitung:
Gabriele Bauer, München
Ausstellungsarchitektur:
Isolde Bazlen, Freising
Am 16. Oktober 2008 fand die feierliche Preisverleihung und offizielle Ausstellungseröffnung
im H2 - Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast in Augsburg statt. Die Festveranstaltung
wie auch die anschließende Ausstellungsbesichtigung mit Empfang waren sehr gut besucht.
Als Preisträger konnten ausgezeichnet werden:
Galerie mit Arbeiten der Preisträger
In der Ausstellung sind neben den Preisträgern folgende Kunsthandwerker/innen vertreten:
- Bussi Buhs
- Nani Champy-Schott
- Susanne Elstner
- Katrin Engel-Meyer
- Dorothea Förster
- Thorsten Franck
- Heidi Greb
- Andrea Hiebl
- Lydia Hirte
- Katja Höltermann
- Kati Jünger
- Sabine Klarner
- Heike Kleinlein
- Siglinde Komander
- Beate Leonards
- Christoph Leuner
- Georg Lippkau
- Josephine Lützel
- Nicki Marquardt
- Alessandra Pizzini
- Kirsten Plank
- Mira Prus
- Hans Resch
- Monika Schödel-Müller und
- Werner B. Nowka
- Henriette Schuster
- Martina Sigmund-Servetti
- Caroline von Steinau-Steinrück
- Heike Thamm
- Maria Verburg
- Charlotte Vögele
- Maja Vogl
- Sigrun Wassermann
- Norman Weber
- Annette Zey
Im Katalog "Danner-Preis 2008" werden die Preisträger/innen
und ausgewählten Aussteller/innen mit ihren Arbeiten ausführlich vorgestellt. Der
Katalog bietet einen repräsentativen Überblick des aktuellen Schaffens des
Kunsthandwerks in Bayern. Kriterien wie Funktionalität, Materialgerechtigkeit,
Ästhetik, adäquate Formgebung haben nach wie vor Gültigkeit, doch werden
die Grenzen zwischen angewandter und freier Kunst im Kunsthandwerk zunehmend durchlässiger.
Experimentelle, zweckfreie Arbeiten setzen sich immer mehr durch.
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